Montag, 23. Juni 2014

Panzerotti fritti

Panzerotti fritti

 




 
Um die Panzerotti fritti und die Pizzetta fritta aus Neapel rankten sich eine Anzahl von Legenden. So war diese frittierte Pizza das Essen der Armen, zubereitet und auf Wägelchen verkauft, musste man sie erst nach acht Tagen bei der Pizzaiola bezahlen.
 
In Rom erzählte mir jemand, das die Öfen an einem Sonntag nicht geheizt werden durften und sich die Pizzaiola eine List erdachten in dem sie aus dem Pizzateig Taschen falteten, die sie nach Geschmack befüllten, denn das "ausbacken" in heißem Fett war die Arbeit der Hausfrauen und damit nach kirchlichen Ermessen keine Arbeit. Brava - sowas können sich auch nur Kerle ausdenken, deren bürokratischer Stumpfsinn bis vor kurzem noch von mindestens vier Klosterfrauen bedient wurde.
 
Es gibt tausende von unterschiedlichen Rezepten hinsichlich der Zubereitung.  Ich favorisiere die Variation aus Bari.
 
 
Wir benötigen
 
 
1000       gr. Mehl Tipo 00
  250       gr. Wasser, zimmerwarm
  250       gr. Hefeweizen ( Bier) ebenfalls zimmerwarm
    22       gr. Hefe
    15       gr. Backmalz
    22       gr. Meersalz
 100        gr. Schmalz
 
 
 
Ich siebe zunächst mal das gesamte Mehl in die Rührschüssel und übergiesse es mit dem Bier. Diese Mischung bleibt abgedeckt eine halbe Stunde lang stehen. Nach zwanzig Minuten schwemme ich die Hefe und das Backmalz im zimmerwarmen Wasser auf und lasse die Hefe-Backmalzmischung anspringen....danach befördere ich die aufgeschwemmte Hefe in die Teigschüssel zur Mehl-Bier Alliance. Das ganze knete ich jetzt ersteinmal 5 Minuten auf Stufe 1. Hernach folgt das Fett in weichen Flöckchen in die Schüssel ( auf Stufe 2-3 ) und während der letzten beiden Minuten folgt das Salz.
Ich fette eine Schüssel mit Schmalz aus und befördere die jetzt sehr elastische Teigkugel in Schüssel und lasse den Teig auf mind. doppelte Größe aufgehen. Abhängig ist dies in erster Liene von der Umgebungstemperatur. Es kann schon mal 2 Stunden dauern.
 
 
 
Ist das Teigkind der Schüssel entwachsen, lassen wir es auf die bemehlte Arbeitsplatte gleiten und wellen den Teig dünn aus ( ich teile ihn in zwei Portionen) und wiege Teigportionen von gut 100 Gramm ab. Ich dehne sie mit den Fingern zu einem kleinen Kreis vor und welle sie dann zu einer größeren runden Teigplatte aus, die man dann, nach belieben befüllt. Ricotta, Spinat, Rauke, Mangold und natürlich eine Tomatensugo. Mozzarella, Schinken, und Mortadella runden die ganze Sache noch ab. Oregano, Basilikum, Salz und Pfeffer sind unverzichtbar.
 
 
Man drapiert als die gewünschte Mischung in die Teigmitte und klappt die eine Seite auf die andere Seite, so das ein formschöner Halbmond entsteht. Dabei achten wir peinlichst darauf, dass die offene Seite fest verschlossen wird. So zugekniffen, dass die Füllung auf gar keine Fall ins heiße Fett abhauen kann, weil das eine mörderische Schweinerei gibt und man sich bei dem Fettgespritze auch unliebsam verbrennen kann.


 
 
Wenn wir nun unsere Panzerotti sorgsamst befüllt und verschlossen haben, lassen wir sie entweder in die heiße Friteusse gleiten oder aber in einen Topf, in dem wir zuvor unser Öl erhitzt haben.....wir lassen die Panzerotti goldgelb werden und holen sie dann, möglichst ohne das man (oder Frau) sich verletzt aus dem heißen Öl.
Nicht sofort in den Hals schieben.....sonst verbrennt man sich das Maul.
 
Ich kann versprechen, das dieses kleine Teigwunder besonders fussballbegeisterten Männern und Kindern gleichermaßen Freude macht.
 
Buon Appitito, ragazzi


1 Kommentar:

  1. Na Chorus, das Rezept gefällt mir.
    Was meinst Du, lassen sich die Teilchen auch verkleinert als Fingerfood herstellen? Oder werden sie zu trocken?
    Ich brauche noch einen Schmalzersatz, ohne dass die Konsistenz beeinträchtigt wird.
    Ist übrigens wieder sehr nett zu lesen... ;-)

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